QUIC ist ein Multiplexing Internet-Protokoll mit Überlastungssteuerung, das von den findigen Experten des Unternehmens Google entwickelt wurde. Der breiten Öffentlichkeit wurde das Protokoll schon im Jahr 2013 vorgestellt. Die Bezeichnung ist ein Akronym für Quick UDP Internet Connections. Oftmals wird das Protokoll einfach als Quick bezeichnet. Der Hintergrund für die Entwicklung dieses Protokolls ist, dass die Ladezeiten von Webseiten in allen Bereichen immer wichtiger werden. Auch die Verschlüsselung der Seiten ist sehr wichtig und darf nicht vernachlässigt werden. Bei den meisten Webseiten wird dies durch die HTTPS-Standards nahezu optimal erledigt. Allerdings kommt es durch den Handshake mit der sogenannten TLS-Verschlüsselung und dem dadurch entstehenden zusätzlichen Datenaustausch zu kleineren Verzögerungen. Mit dem von Google initiierten Protokoll sollen diese Verzögerungen der Vergangenheit angehören. Das Protokoll ist standardisiert von IETF in RFC 8999, 9000 und 9000.
Veränderungen und Upgrades sind bei TCP/IP nahezu unmöglich
Zu den übergeordneten Zielen des Quick UDP Protokolls zählt vor allem die Reaktionszeit zu TCP/IP merklich zu reduzieren. Die TCP/IP-Protokollfamilie verwendet auf der Vermittlungsebene die Funktionen der IP. Dadurch wird für eine relativ sichere Ende-zu-Ende-Verbindung zwischen den Kommunikationspartnern gesorgt. Über verschiedene Ports werden die Anwendungen an höhere Ebenen adressiert. TCP ist allerdings auf der unteren Maschinenebene implementiert. Veränderungen und Upgrades sind daher sehr schwierig. Da das QUIC Multiplexing Internet-Protokoll mit Überlastungssteuerung auf UDP aufbaut, unterliegt es keinerlei Beschränkungen. Die Integration in Endhostanwendungen ist dadurch ohne Weiteres möglich.
QUIC führt zu einer enormen Leistungssteigerung bei Interaktionen mit Google-Backends
Zurzeit existiert eine clientseitige Implementierung von Quick UDP Internet Connections als ein Teil von Android und Chromium. Die Verbindung wird verwendet, wenn auf serverseitige Anwendungen zugegriffen werden soll. Zu diesen unterstützen Anwendungen zählen zum Beispiel Google Docs, Google Drive oder YouTube. Experten schätzen, dass jetzt schon etwa 88 Prozent des Datenverkehrs für Android und Chrome Desktops auf dem Protokoll basieren. Dies bedeutet, dass verschiedene Interaktionen mit Google-Backends zu einer Leistungssteigerung von etwa 5 Prozent führen. Gleichzeitig wird durch die Überlastungssteuerung bei Streaming-Anwendungen die Neupufferung um circa 30 Prozent reduziert. In der Praxis bedeutet dies, dass die Verwendung des Quick UDP Internet Connections Protokolls eine sehr gute Beschleunigung auf der Browserebene bietet.