Firefox trennt sich von den SSL-Zertifikaten von Wosign und Startcom
Apple machte es im September 2016 vor : das Unternehmen entzog den beiden chinesischen Certificate Authorities Wosign und Startcom das Vertrauen. Deren SSL-Zertifikate werden von Apple nicht mehr genutzt. Nun folgt Firefox und zieht nach. Zum Release von Modzilla Firefox 51 am 24.01.2017, kommen beide Zertifikate auf die interne Blacklist von Firefox. Der beliebte Browser wird den Verschlüsselungszertifikaten von Wosign und Startcom ab diesem Zeitpunkt nicht mehr vertrauen. Nutzer erhalten dann die bekannte Nachricht als PopUP auf den Bildschirm „Dies ist eine unsichere Verbindung. Möchten Sie dieser vertrauen?“.
Was ist der Grund für das energische Vorgehen seitens Modzilla Firefox? Beide skandalträchtige SSL-Verschlüsseler stehen schon länger in der Kritik, nicht nur von Apple und Firefox. Rückdatierte SHA-1-Zertifikate gehören zu den Beweggründen. Zudem verheimlichte Wosign die Übernahme von Startcom. Einen Beweis dafür gibt es zumindest offiziell noch nicht aber interne Meldungen bestätigen diesen Faktor mehrfach. Firefox ist nicht der einzige Browser auf dem Markt. Das Unternehmen kann sich keine unzuverlässigen Partner leisten. Besonders nicht auf dem heißen Pflaster der SSL-Zertifikate. Kunden könnten schnell umschwenken und auf die Konkurrenz von Google und Apple zugreifen.
Als weiteren Schritt behält sich Firefox weitere Schritte gegen Startcom und Wosign vor. Es bleibt mit Spannung abzuwarten, wie die Angelegenheit ausgeht. Es dürfte langsam eng werden für die beiden fusionierten Zertifikate-Anbieter aus Fernost. Mehr als 80 Prozent der Marktanteile gehören Firefox, Chrome und Apple. Es bleiben nicht mehr allzu viele Plattformen übrig, die auf die Dienstleistungen beider Unternehmen zurück greifen. Google hält sich derweil noch bedeckt und gibt vorläufig keine Stellungnahme zu den Geschehnissen. Man kann aber davon ausgehen, das auch der Branchen-Primus sich kurz- bis mittelfristig von den SSL-Zertifikaten seitens der chinesischen Anbieter verabschiedet. In letzter Minute gab es Veränderungen und Korrekturen, aber Firefox blieb unbeeindruckt.